und dies trifft auf sein OEuvre tatsächlich zu. Denn im Atelier verarbeitet erdie Eindrücke, die er auf seinen Reisen gesammelt hat. Überhaupt ist derFranzose Ydan ein Kosmopolit. 1957 wurde er in Marokko geboren, übersiedeltedann mit seiner Familie nach Martinique, Guadeloupe und später nach Guyane.Bereits als Jugendlicher kam er zur Malerei und hat in seinen farbenfrohenGemälden ein fröhliches Zeugnis der Inselwelt seiner Kindheit abgelegt.
Alltagsszenen, wie Männer beim Fischen oder Frauen auf dem Markt und bei derErnte fangen einen bunten Reigen unbeschwerten Lebens auf. In seinenimpressionistisch wirkenden Ölbildern ist die Farbe ganz rein gesetzt undstrahlt ungebrochen Wärme und Licht aus. Tatsächlich ist die Farbe für denKünstler gleichbedeutend mit Lebensfreude. Obwohl Ydan sich nie groß umkünstlerische Strömungen gekümmert hat und sich sein Handwerk selbst angeeignethat, ist er in seinen frühen Werken auch in der Körperhaftigkeit der Figurensichtlich vom Impressionismus beeinflusst. Mit sicherem Gespür für diecharakteristische Positur und Geste hält er den Eindruck eines Augenblickesfest. Selbst die Oberfläche ist bei ihm Ausdruck von Bewegung. Trotz derHeiterkeit, die seine Bilder ausstrahlen, entziehen sie sich doch demeigentlichen Zugriff des Betrachters. Indem er selbst bei den Porträts noch dendirekten Blickkontakt zum Betrachter meidet und ansonsten die Silhouettevorzieht, belässt er dem Dargestellten sein Eigenleben und sein Geheimnis.
Neben den folkloristischen Szenerien wie den Inselbildern oder denKohlezeichnungen vom Leben der Tuareg ist ein weiterer Schwerpunkt in YdansSchaffen der Sport, der durch das Moment der Bewegung mit dem restlichen Werkverbunden ist.
Schaut man sich etwa Ydans "Golfer" genau an, sind die einzelnenBewegungssequenzen deutlich voneinander zu unterscheiden, die diese Bilder ausder Welt des Sports so dynamisch erscheinen lassen. Um diesen Eindruck zuerreichen, hat Sarciat Ydan eigens eine Technik entwickelt, die er selbstAéromosaique nennt. In einer neuartigen Form des Airbrush fügt er kleinequadratische und rechteckige Segmente aneinander oder lagert diese übereinander,
so dass eine Bewegungswahrnehmung wie unter Zeitlupe entsteht.
Neuen Ausstellungsmöglichkeiten steht der französische Künstler aufgeschlossengegenüber. So hat er nicht nur seine Werke über die Formel 1 schon mal in Monacovorgeführt, sondern ging auch sofort auf den Vorschlag ein, seine Kunst bei"Wohnkultur Stulz" zu präsentieren. Besonders gefallen habe ihm an der Idee
Rosita Clausings, die den Kontakt zum Künstler hergestellt hat und wesentlichzum Zustandekommen der Vernissage beigetragen hat, seine Werke in einem ganzalltäglichen Rahmen zeigen zu können.
Die Ausstellung mit Arbeiten von Sarciat Ydan "Itinéraires" ist bei WohnkulturStulz (Wiesentalstr.5) in Freiburg noch bis zum 17. Januar 2001 zu sehen.
Öffnungszeiten:
Mo-Fr 9.30-18.30 Uhr; Sa 9.30-16Uhr
Annette Hoffmann